Eigentum verpflichtet. In Bezug auf Bäume bedeutet das für die Eigentümer, dass von diesen keine Gefahren für Dritte ausgehen dürfen bzw. diese zu beseitigen sind.

Herabfallende, ausbrechende Äste oder umstürzende Bäume können zu erheblichen Sachschäden, wesentlicher noch zu Personenschäden führen.

Unvorhersehbares Bruchversagen von Ästen oder ganzen Bäumen gilt in der Rechtsprechung als höhere Gewalt (juristisch: „Natürliches Lebensrisiko, das sich ereignet“) und entbindet den Eigentümer von der Haftung.

Werden aber Anzeichen nicht erkannt, die auf eine weitere Gefährdung durch den Baum hinweisen, so ist dies eine schuldhafte Verletzung der Verkehrs-sicherungspflicht.

Verkehrssicher (insbesondere Stand- und Bruchsicherheit) im Sinne der aktuellen Rechtssprechung ist ein Baum dann, wenn er weder in seiner Gesamtheit, noch in seinen Teilen eine vorhersehbare, konkrete Gefahr darstellt.

Deshalb sind verstärkt in der Reife- und Alterungsphase eines Baumes Regelkontrollen durch Personen mit ausreichenden Fachkenntnissen, zunächst in Form einer Sichtkontrolle vom Boden aus, durchzuführen.

Im Rahmen dieser VTA-Methode (Visual Tree Assessment) werden Bäume einzeln und von allen Seiten auf Defektsymptome im Kronen-, Stamm- und Wurzelbereich überprüft.

Totholzbildung, Kronenfehlentwicklungen und auch die Ausbreitung von Splint- und Kernfäulen als Faktoren, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen können, sind zu erkennen und hinsichtlich ihrer statischen Relevanz und des Handlungsbedarfs zur Sicherung bzw. Sanierung der Bäume zu bewerten.

Sämtliche Befunde, Bewertungen und Pflegemaßnahmen sind in geeigneter Form nach Prioritäten geordnet zu dokumentieren.

(FLL: Richtlinie zur Überprüfung der Verkehrssicherheit von Bäumen – Baumkontrollrichtlinie, Ausgabe 2004)

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